Eduard Scotland
Last updated: September 1, 2023

Eduard Scotland

Abb. 1
Eduard Scotland 1938

Kurzbiografie

4. Juli 1885

In Bremen geboren. Sein Vater arbeitete für die Reichsbank und stammte aus einer von Schottland im 18 Jahrhundert nach Memel eingewanderten Familie, die Mutter aus einem Bauerngeschlecht aus Sulingen.

Nach Abschluss der Oberrealschule in Bremen Lehre als Maurer.

1901

Veröffentlichung erster graphischer Zierstücke in der Zeitschrift „Niedersachsen“

1903

Abschluss des Technikums (Ingenieurschule)

seit 1903

Mitglied der Niedersachsenrunde von 1900, einem Stammtisch, der sich um die Bewahrung niederdeutschen Kulturguts bemühte.

1904

Mitbegründer des Vereins für Niedersächsisches Volkstum. Gründung des Architekturbüros und Bauunternehmens Runge & Scotland und gemeinschaftlicher Betrieb eines Bauunternehmens mit seinem Studienfreund Alfred Runge (1881-1946). Scotland übernahm die Entwurfsarbeit, Runge die Ausführung und die unternehmerischen Aufgaben.

ab 1905

Mitarbeit in der Architektengruppe des Vereins für niedersächsisches Volkstum, die sich „der Erhaltung und Neuausführung niedersächsisch eigenartig gedachter Bauernhäuser und ländlicher Wohnhausbauten“ annahm.

1906

Veröffentlichung von architektonischen Entwürfen in der Zeitschrift „Niedersächsische Bauformen“

ab 1906

Entwürfe von Werbegrafik für die von Ludwig Roselius neu gegründete Kaffee HAG (Rettungsring), Rotes Herz (1926), ab 1911 Künstlerischer Beirat. Entwürfe von Plakaten, Schutzmarken, Inseraten, Verpackungen und Porzellan für die Weltmarke Kaffee HAG

1906 bis 1915

Zahlreiche Landhäuser in Bremen und Umgebung von „niedersächsisch-englischer Intimität“. Umbauten und Einrichtungen u.a. der Wohnhäuser von Ludwig Roselius in Bremen und Berlin. Veröffentlichungen ausgeführter Bauten und Entwürfe in den Zeitschriften: „The Studio“, „Innendekoration“, „Die Kunst“ u. a. m.

1907

Ausstattung von Luxuskabinen des Lloyd-Dampfers „Kronprinzessin Cecilie“ und anderen Kabinen von Josef Olbrich, Bruno Paul und Richard Riemerschmidt.

1911

Klubhaus der Kaffee HAG auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden

1914

Kaffee-Restaurant der Kaffee-Handels-AG im Bremen-Oldenburger Haus auf der Werkbundausstellung in Köln 1914.

1922 bis 1931

Entwurfsarbeiten und Ausführungen beim Neuaufbau der Böttcherstraße:

1922 bis 1924

Bremen-Amerika-Bank (Böttcherstraße 4) mit Innenausstattung (Treppenhaus und Sitzungssaal) einschließlich des Mobiliars und der Beleuchtungskörper; gleichzeitig das Kontorgebäude auf der Ecke Martinistraße.

1924 bis 1926

Haus St. Petrus (Böttcherstraße 3-5) und HAG-Haus (Böttcherstraße 7-9) mit detailreicher Innenausstattung der Gastronomie- und Repräsentationsräume sowie der Ladenlokale, bis auf das Restaurant „Flett“ (Ernst Müller-Scheessel) und die Buchschau G.A. von Halem (Rudolf Alexander Schröder). Hervorzuheben im Obergeschoss St. Petrus das Weinrestaurant. Nördlich dem Flett der Festsaal der „Bremer Gesellschaft von 1914“, daneben auf beiden Geschossen Clubräume dieser Gesellschaft. Sämtliche Räume ausgestattet von Scotland. Entlang des Laubenganges Läden bis zur Kaffee-Probierstube, über dieser Zeile ein durchgehender Raum mit offenem Dachstuhl zur Aufnahme einer Sammlung. Im Eckhaus zum Schütting Repräsentations-und Propagandaräume der Kaffee-Handels-AG

bis 1931

Verschiedene Umbauten, u. a. des Kontorhauses unter Einbeziehung des Nachbargebäudes in der Martinistraße. Rohbau und aufwendige Ausstattung des Robinson-Crusoe-Hauses für den neugegründeten „Club zu Bremen“.

1933 und 1934

Planung und Entwurf des Glockenspiels am Haus Böttcherstraße 4 und Anbau des Gotischen Raumes an das Roselius-Haus in Verbindung mit dem Drehturm für das Glockenspiel 

1935

ordentlicher Professor an der Nordischen Kunsthochschule und Leiter der Bauabteilung

1935 und 1936

Entwürfe für den Tabken-Hof in Dötlingen, das größte Fachwerkständer-Hallenhaus

1936

Entwürfe für den Reichsnährstand in Goslar

1939 und 1940

HJ-Heim in Bremen Farge-Rekum
 

Quellen

  • Artikel Scotland in: Bremische Biografie 1912 bis 1962 (Text: Arthur Bothe)
  • Faltblatt zur Ausstellung: Eduard Scotland, Architekt + Gestalter, Böttcherstraße Bremen 1985, Text: Peter Hahn
  • Bernd Küster: Von der Volkskunst zur Moderne, Worpswede 1991, S. 52 ff
  • Kirsten Leuenroth: Die Architekten Alfred Runge und Eduard Scotland, i: Projekt Böttcherstraße (hrsg. Hans Tallasch), Delmenhorst 2002, S. 65 ff
  • Wikipedia: Eduard Scotland, aufgerufen 13. Februar 2023
  • Akten im Archiv Böttcherstraße Bremen: 1.2.1 Kasten Scotland