Die Böttcherstraße in Bremen
Die Böttcherstraße in Bremen im Überblick
 
Auf dieser Website können Sie sich umfassend über die Böttcherstraße informieren, einen Überblick über die Bestände des Archivs der Böttcherstraße gewinnen und digitalisierte Bestände und Forschungsbeiträge einsehen.

Die Böttcherstraße als Besuchermagnet

Mit ihrer geschlossenen Bebauung auf nur wenig mehr als einhundert Metern und als Verbindung zwischen Markt und Weser, zählt die Böttcherstraße heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bremens (etwa eine Million Besuchern jährlich). Museen, Kunsthandwerkstätten in verwinkelten Höfen, Gastronomie und Hotels, ein Kino und hochwertige Einzelhandelsgeschäfte bilden eine kleine Stadt in der Stadt.

Offizielle Website der Böttcherstraße

www.boettcherstrasse.de

Die Böttcherstraße als Touristenattraktion

Die Böttcherstraße als Baudenkmal

Zwischen 1922 und 1931 entstand diese Neubebauung eines mittelalterlichen Straßenzugs zwischen Marktplatz und Weser. Der Bremer Kaffeekaufmann Ludwig Roselius (Kaffee HAG) ließ sieben Häuser in programmatischem Kontrast von unterschiedlichen Architekten errichten: In traditioneller, hanseatisch-heimatlicher Architektur und in neuartigen, von jeglichen Vorbildern freien, betont schöpferisch gestalteten Bauformen. Besonders diese Bauten zählen heute zu den bedeutendsten Zeugnissen des Backsteinexpressionismus und des Art Déco in Deutschland.

Die Böttcherstraße als Geschichtsdenkmal

Unter dem Eindruck des Versailler Vertrages wollte Ludwig Roselius die Böttcherstraße zunächst als Demonstration einer kulturellen Erneuerung aus niederdeutsch-angelsächsischer Überlieferung und aktueller Schaffenskraft verstanden wissen. Adressaten waren von Anfang an Touristen, die damals auch schon aus Übersee in Bremen bzw. Bremerhaven anlandeten.

Gleichzeitig nutzte Roselius die Straße als Werbung für seinen Kaffee HAG und ab 1929 auch für Kaba. Er galt international als Pionier auf dem Gebiet des Produktmarketings und schuf mit Kaffee HAG die erste Weltmarke.

Im Laufe der Zwanziger Jahre wandte sich Roselius immer stärker völkischen Ideen zu. So sollte schließlich das bis 1931 entstandene Haus Atlantis die kulturelle Überlegenheit der germanischen Rasse demonstrieren. Erstaunlicherweise konnten die Nationalsozialisten mit den hier vertretenen Ansichten und der modernen Architektur nichts anfangen und forderten 1935 sogar den Abriss, während Roselius sich vielfach zum Aufbau des Dritten Reiches bekannte. 1943 verstorben, hat er die Zerstörung der Böttcherstraße 1944 durch alliierte Bomben nicht mehr miterlebt.

Nach dem Krieg wurde die Straße fast originalgetreu durch die Familie und die Kaffee HAG wiederaufgebaut und wandelte sich zu einem unpolitischen, kulturellen Mittelpunkt Bremens. Von der Böttcherstraße GmbH verwaltet, war die Straße bis 1979 in Besitz der Kaffee HAG und der Familie Roselius, wurde 1988 an die Sparkasse in Bremen verkauft und schließlich 2004 in die Stiftung Bremer Sparer-Dank, Stiftung der Sparkasse in Bremen, überführt.