Kunsthandwerk
 
Die Etablierung eines hochwertigen zeitgenössischen Kunsthandwerks gehörte zu den ursprünglichen Intentionen einer Neugestaltung der Böttcherstraße.

Um den Innenhof des Paula-Becker-Modersohn-Hauses wurden 1927 Werkstatträume eingerichtet, die Kunsthandwerkern kostenfrei zur Verfügung standen: eine Silberschmiede, eine Drechslerei, eine Tischlerei, eine keramische Werkstatt, eine Töpferei und später noch eine Emaille-Werkstatt. Zu den beständigsten Mitarbeitern in den 1930er Jahren gehörten neben dem Keramiker Otto Meier sein Bruder, der Silberschmied Emil Meier, und der Kunsttischler Friedrich Schanze. Sie werden bis 1937 als beständige Nutzer der Werkstätten geführt, wo ab 1927 auch noch der Töpfer Jan Boon, der Tischler Anton Bouerdick, der Silberschmied Franz Bolze und der Drechsler Walter Merssmann tätig waren. 

Objekte aus dieser wichtigsten Phase kunsthandwerklicher Produktion in der Böttcherstraße, die ganz im Zeichen des Art Déco stand, haben sich auch im Archiv erhalten und werden bei Bedarf musealen Ausstellungen leihweise zur Verfügung gestellt. Die wissenschaftlich gut erforschte Geschichte der unter Bernhard Hoetger tätigen Kunsthandwerker kann mit Hilfe der archiveigenen Exponate dokumentiert werden.