Ludwig Roselius
Letzte Aktualisierung: 17. August 2022

Ludwig Roselius

Abb. 1
Ludwig Roselius Portrait
Quelle
Boris, New York

Ludwig Roselius ist in fast jedem Text auf dieser Website zu finden. Deshalb legen wir hier nur einen tabellarischen Lebenslauf zur Person des Protagonisten der Böttcherstraße in Bremen vor. Eine kurze biografische Abhandlung kann seiner vielseitigen und vielschichtigen Persönlichkeit nicht gerecht werden. Eine umfassende Biografie zu seiner Person gibt es noch nicht. Einen guten Kompromiss mit einer kritischen Würdigung auch seiner reichspolitischen Bedeutung hat der Bremer Historiker Herbert Schwarzwälder verfasst: Ludwig Roselius, in: Berühmte Bremer, München 1972, S. 118-152. Etwas ausführlicher aus familiärer Perspektive: Hildegard Roselius: Ludwig Roselius und sein kulturelles Werk, Braunschweig 1954.

Kurzbiografie

2. Juni 1874

geboren in Bremen

1890

Lehre in Hannover

1893

Militärdienst in Bremen

1894

erst Prokurist in der Firma seines Vaters, dann Teilhaber. Mitglied in der „Niedersachsenrunde von 1900“, Sammler heimatlicher Kunst

um 1900

Freundschaft mit Heinrich Vogeler

1902

Kauf des Hauses Böttcherstraße 6

1906

Patentierung des Entcoffeinierungsverfahrens und Gründung der Kaffee-Handels-AG, große Werbekampagne, Herausgabe der literarischen Zeitschrift „Güldenkammer“

1910

Umzug nach Berlin

1913

Herausgabe des Sammelwerks „Deutsche Ortswappen“ durch die HAG

1915

vom Auswärtigen Amt zum Leiter der Propaganda auf dem Balkan, dann in Skandinavien ernannt, kurzzeitig Soldat

1917

Ernennung zum bulgarischen Generalkonsul mit Sitz in Bremen, Vorsitzender des Beirats der Zentralstelle für Außenhandel, Mitglied des Prüfungsausschusses für Anwärter für den auswärtigen Dienst

1918

Bekanntschaft mit Bernhard Hoetger

1918/20

Veröffentlichung zahlreicher politischer Schriften zur Zukunft Deutschlands

1920er Jahre

Wiederaufbau der Auslandsvertretungen und Betriebe, zahlreiche Reisen weltweit

1920

Gründung des Angelsachsen-Verlages

1922

Ehrendoktorwürde der Universität Münster, Beteiligung an den Bremer Focke-Wulf-Flugzeugbauwerken;
Beginn der Erneuerung der Böttcherstraße auf seine Initiative und nach seinen Vorstellungen

1929

Entwicklung und Markteinführung von KABA

Anfang der 1930er Jahre

Beginn einer schweren Krankheit, die gegen Ende der 1930er Jahre seine Aktivität lähmte

1931

zum 25 jährigen HAG-Jubiläum: Fertigstellung der Böttcherstraße mit dem Robinson-Crusoe-Haus (von Roselius selbst entworfen)

1933

Begeisterte Zustimmung zur Machtübernahme der NSDAP

Oktober 1933

Aufforderung an seine Belegschaft bei der (letzten) Wahl für den Führer zu stimmen

1933/34

„Ruf“ zum Ersten und Zweiten „Nordischen Thing“ in der Böttcherstraße

1934

Amputation eines Beines

1935

Herausgabe des Sammel-Mappenwerks „Deutsche Kunst“

1936

Reaktion auf die Angriffe der Nationalsozialisten auf die Böttcherstraße durch verstärkte Aktivität

ab 1942

ständig in Berlin

15. Mai 1943

gestorben in Berlin

 

Quelle: Tallasch/Bölts 2011